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Légèreté

Klassische Reitkultur

Die Klassische Kalifornische Reitweise

Zwischen der Klassischen Reitweise wie sie die alten europäischen Meister praktizierten, und der Klassischen Kalifornischen Reitweise gibt es - was die Philosophie und der Ausbildungsweg anbelangen - viele Gemeinsamkeiten. Dies, obschon das äussere Erscheinungsbild - geprägt durch die unterschiedliche Bekleidung und die sichtbar andere Fertigung der Sättel, Zäumungen und Gebisse - auf verschiedene Traditionen hinweist. Es waren die Spanier, welche die kalifornischen und mexikanischen Viehhüter in die klassische Rinderarbeit einführten.

Die Ausbildung des Vaquero Pferdes

Die Klassische Kalifornische Reitweise ist geprägt durch den Respekt, welcher dem Partner Pferd entgegengebracht wird. Die Vaquero-Pferde werden später als die heutigen Western-Sportpferde angeritten. Die zeitliche Dauer der Ausbildung bis das Vaquero-Pferd einhändig auf der blanken Kandare geritten wird (Bridle-Horse), dauert in der Regel sechs bis acht Jahre. Auf physischen und psychischen Druck wird verzichtet. Die Vaquero-Pferde lernen die Lektionen der Klassischen Reitweise wie Seitengänge, Piaffe und Passage und werden sorgfältig in die Versammlung gearbeitet. Das Vaquero-Pferd trägt seinen Kopf und Hals erhaben in einer höheren Aufrichtung als die heutigen Sportpferde. Die Hilfegebung erfolgt impulsartig und es ist ein erklärtes Ziel, die Einwirkungen im Laufe der Ausbildung immer mehr zu verfeinern.

Zu den bekanntesten und ausgewiesenen Horseman der Kalifornischen Vaquero-Reitweise in Europa zählen sicher Jean Claude Dysli und Mike Bridges.

Die Zäumungen in der Ausbildung des Vaquero-Pferdes

two reins, kombinierte Zäumung (1+3 Zügelführung)

Snaffle-Bit (Wasser-Trense)

Die drei- bis vierjährigen Vaquero-Pferde werden zu Beginn der Ausbildung mit der Wassertrense (Saffle-Bit) geritten.

Hackamore (Bosal, Mecate)

Nach dem ersten Ausbildungsjahr wird traditionell auf die natürliche Hackamore (Bosal und Mecate) umgestellt und die Ausbildung (teils im Wechsel mit dem Snaffle-Bit) mit der gebisslosen Zäumung fortgesetzt, bis das Pferd ca. sechs Jahre alt ist. Zu diesem Zeitpunkt kennt das Pferd die Sprache der Zügelhilfen bereits sehr gut und lässt sich durch die immer feiner werdenden Einwirkungen der Hand exakt manövrieren.

Doppelzäumung (Bosalito und Kandare)

Nun ist es Zeit auf ein Bosal mit einem kleineren Querschnitt (Bosalito) zu wechseln, so dass das Pferd zusätzlich mir einer Kandare gezäumt werden kann. In dieser Doppelzäumung (two reins) hat der Reiter nun vier Zügel, wobei die Kandarenzügel für mindestens ein Jahr nicht bedient werden (loser Kandarenzügel). Das Pferd gewöhnt sich langsam daran, das Stangengebiss zu tragen. Erst nach weiteren eineinhalb Ausbildungsjahren - wenn sich das Pferd in einer guten Selbsthaltung trägt - beginnt der Reiter bei der Bedienung der Zügel schrittweise auf die Kandare umzustellen. Oft wird dabei eine Kandare verwendet, welche mit einer kleinen Kupferrolle ausgestattet ist (z.B. Salinas-Bit). Die Pferde spielen damit mit der Zunge, so dass die angestrebte Mobilität des Unterkiefers auch dann erreicht wird, wenn das Stangengebiss nicht durch die Zügel bedient wird.

Bridle-Horse

Mit ca. zehn Jahren ist das Vaquero-Pferd so weit ausgebildet, dass es auf der blanken Kandare geritten werden kann. Mit Stolz reitet dann der Vaquero-Reiter sein Bridle-Horse in der einhändigen Zügelführung.